In dieser Serie veröffentlichen wir 14 Fragen und Antworten aus dem Gespräch mit Locals und Globals aus der HipHop-Szene. Heute mit Claude Hunkeler.

Claude Hunkeler ist einer der bedeutendsten HipHop-Veranstalter der Schweiz. Mit der Erfindung des BC One Breakdance Contest und Red Bull als Sponsor hat er sich international etabliert. 14K hat mit Claude gesprochen.

  • Claude, hast du keinen HipHop Alias?
    Ich hatte in den 1980ern zwei Namen.
  • Wo warst du das letzte Wochenende? (Anm. d. Red. Das Interview fand Anfang Januar statt.)
    Am Arbeiten im Club Hiltl und danach noch auf einen Abstecher im Cabaret.
  • Welche weiteren Projekt laufen zur Zeit bei dir?
    Der Club Hiltl und das Mascotte. Im Hiltl bin ich Club Manager und Partner und im Mascotte seit acht Jahren mit weiterhin viel Herzblut Veranstalter.
  • Inwiefern bist du noch mit BC One verlinkt?
    Eigentlich gar nicht mehr. Die ersten sieben Jahre lud mich Red Bull jeweils als Founder und Ehrengast ein. Das genoss ich sehr. Dank dem BC One  durfte ich bei meiner grossen Liebe, der B-Boy Kultur, am Puls bleiben und alte Bekannte dieser kleinen Szene jedes Jahr in einer anderen Weltstadt treffen. Heute bin ich zu weit weg von der Szene und werde seit 2011 nicht mehr eingeladen.
  • Wer bist du, wenn du nicht Nacht für Nacht deinen Club schmeisst?
    Ich geniesse die Zeit mit Freunden, Familie und meiner Partnerin.
  • Wie schaut bei dir ein normaler Arbeitstag unter der Woche aus?
    Grundsätzlich bin ich als Chef Vorbild und führe Menschen, gemischt mit vielseitiger Büroarbeit, vielen Gesprächen und E-Mails mit Agenturen, Mitarbeitenden, Veranstaltern, DJs usw. Auch Werbung und Marketing füllt einen guten Teil meiner Zeit aus.
  • Hast du einen Traumjob?
    Ja, das habe ich.
  • Der Club Hiltl sowie alle deine Konzepte im Mascotte sind ein Erfolg. Warum hat es mit «Das Haus» nicht geklappt?
    Wir hatten zwei grosse Probleme: Zum einen hatten wir kein Geld um es selber  umzusetzen und darum mussten wir Investoren an Bord holen. Bei der Auswahl der Investoren habe ich Fehler begangen.  Es entstand Zwietracht statt Einheit und damit hatten wir verloren. Das Konzept, Styling und die Idee von Payn’t war Top (siehe Link der NZZ).
  • Gehört Scheitern zum Erfolg?
    Ich glaube, man muss auch verlieren können und wieder aufstehen. Dann hat man das Zeug zum Captain…
  • An deinen Veranstaltungen spielen Kult-Grössen wie Africa Bambaataa, DJ Red Alert oder Grandmaster Flash. Dass du damit in finanzieller Hinsicht kein grosses Geschäft machst ist kein Geheimnis. Warum tust du es trotzdem?
    Natürlich ist die Liebe zur HipHop- und Black Music-Kultur ein Teil des Antriebs. Insbesondere möchten wir aber zwischendurch unseren Gästen etwas ganz Spezielles bieten.
  • Warum liegt dir so viel daran, Veranstaltungen für Erwachsene zu organisieren?
    Weil mir das grossen Spass macht und weil auch Erwachsene tanzen sollen und dürfen.
  • Deine Freunde wurden B-Boys, MCs, DJs, Writer. Warum bist du Geschäftsmann und Veranstalter geworden?
    Ich war B-Boy von 1986 bis 1991. 1997 startete ich als HipHop Veranstalter in Baden und im Dynamo-Zürich und ab dann nahm alles seinen Lauf.
  • K-Rim und Aystep sind Jugendfreunde von dir. Heute sind die Jungs Resident-DJs im Hunkeler Unternehmen. Zufall, oder bist du eine Talentschmiede?
    Aystep sagte mir mal, dass ich Glück habe und das einige der besten Talente jeder Generation bei mir landen. Ja das stimmt. Mit Argjent (Restlezz GmbH), dem neuen starken Mann im Schweizer HipHop Biz durfte ich wieder als Talentschmied fungieren. Ich liebe diese Rolle.
  • Hörst du privat auch Rap Musik oder ganz andere Musik?
    Immer wieder; am meisten hörte ich in den letzten Jahren unbekannten Disco und neue Edits von Disco und Discofunk. Auch R&B, Soul, New Soul und Gospel liebe ich. Mein Musik Geschmack wurde etwas smoother in den letzten Jahren.

Hiltl.ch/Club