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Viele HipHop-Filme schaffen den Weg zu uns nicht. Das ist heute so und das war vor zehn Jahren so. Möglicherweise bleibt uns dadurch ein Haufen Schrott erspart. Doch ganz sicher verpassen wir dadurch auch interessante Dokumentarfilme wie zum Beispiel Peter Spirer's Rap-Doku "Rhyme & Reasen" von 1997. Der Film ist auf YouTube in zehn Teile portioniert zu finden.

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Der 1994 für einen Oscar nominierte Peter Spirer realisierte bereits einige Dokumentarfilme, die sich mit HipHop und Rap befassen. Die Liste in der Filmdatenbank schafft einen Überblick.

IMDb.com/PeterSpirer

Achtung, Henry Chalfant ist am Start. Das heisst was? Dass ein weiteres wichtiges HipHop-Dokument ansteht.”From Mambo To HipHop” trägt nicht umsonst den Untertitel “A Bronx Tale”. Mit seinem Film rekonstruiert Chalfant die Musik- und Sozialgeschichte der Bronx seit den 1960er Jahren und zeigt den Stadtteil als kreative Stätte für urbane Kulturen.

Ob, wo oder wann der Film bei uns zu sehen sein wird, bleibt wie üblich ungewiss…

Dokumentarfilm von 1979 des Deutschen Manfred Kirchheimer über New Yorker Trains. 45 Minuten in fünf Teilen.

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Das SpraycanArt-Derivat StreetArt hat sich längst selbständig gemacht, ohne seine Wurzeln zu leugnen. Damit darf ein filmischer Blick auf das Kunstschaffen im öffentlichen Raum nicht fehlen.

Der aus Montreal agierende Filmemacher Pablo Aravena hält die Linse in seiner Dokumentation “Next – A Primer On Urban Painting” nicht nur auf Künstler; Kunstkritiker, Journalisten und Soziologen werden von ihm ebenso befragt wie Sammler, DJs oder andere Beteiligte.

Wie so oft, findet der Film kaum den Weg in Zürcher Kinos. Daher müssen Trailer, Website und ein Interview mit dem Regisseur reichen.

NextTheMovie.com

In keinem Genre wird die Diskussion über Sampling stärker geführt als im Rap. Doch die Sampling- und Remix-Industrie hat längst auch andere Musikrichtungen erreicht.

Der dänische Dokumentarfilm "Good Copy Bad Copy" nimmt sich dem Thema an: Wie sollen Samplings und Remixes rechtlich behandelt werden? Neben Produzenten und Remixern äussern sich Urheberrechts-Experten sowie Angehörige der Plattenindustrie.

Die Doku kann von der Film-Seite legal als BitTorrent herunter geladen werden.

GoodCopyBadCopy.net
Wikipedia.de/BitTorrent

In Sachen HipHop-Dokumentarfilmen geht einiges. In der Sparte Graffiti könnte sich "Bomb It" als wahrer Leckerbissen erweisen. Die Dokumentation von Jon Reiss und seinem Team hat auf fünf Kontinenten verschiedene famose Street-Artists bei der Arbeit beobachtet. "Bomb It" beschränkt sich nicht nur auf Bombings sondern zeigt auch Street-Art Künstler wie Obey oder Blek Le Rat und besuchte den ersten dokumentierten Tagger des "modernen" Graffiti, nämlich Cornbread aus Philadelphia.

Ob und wann der Film bei uns laufen wird, ist ungewiss. Ein Besuch der Seite und ein Blick auf den Trailer lohnt sich alleweil!

Fünf Writer, eine Writerin, ein Buffer. Infamy dokumentiert, mit welcher Leidenschaft die Sieben tun was sie tun. Porträtiert werden die Artists Claw, Earsnot, Enem, Jase, Saber und Toomer sowie Joe, der sich mit Leib und Seele der Entfernung ihrer illegalen Arbeiten und jener ihrer Gleichgesinnten verschrieben hat.

Infamy ist ein weiterer Dokumentarfilm, der kaum je bei uns zu sehen sein wird, aber auf DVD erhältlich ist.

Trailer
InfamyTheMovie.com

Homophobe überspringen diesen Text, die Anderen lesen weiter:

"The Graffiti Artist" von James Bolton erzählt die Geschichte von Nick. Als introvertierter Writer zieht er Nacht für Nacht seine Runden auf dem Skateboard, um Tags und Bilder zu malen. Er lernt den Writer Jesse kennen. Nach einer kreativen Nacht verführt Jesse den schüchternen Nick und setzt sich kurz darauf wieder ab. Bei ihrem Wiedersehen zeigt sich, dass die Spannungen zwischen ihnen sowohl persönlicher als auch künstlerischer Natur sind.

"The Graffiti Artist" ist mit wenig Dialog kunstvoll inszeniert. Der Film von 2004 lief nicht in unseren Kinos, ist aber als DVD erhältlich. Besonders zu erwähnen ist der Soundtrack von Kid Loco: 78 Minuten für ein Stück, dramaturgisch dem Film nachempfunden. Keine Raps, keine Gimmicks, nur Musik.

TheGraffitiArtist.com
IMDb/TheGraffitiArtist

Blick nach Paris: Am 26. März strahlte der französische Sender Canal+ in ihrer Sendung “Lundi Investigation” den Beitrag “Tags: La Guerre Souterraine” aus. Selten ging ein Journalist so intensiv und nahe an den Ort des Geschehens mit, wie in diesem 50 minütigen Beitrag.

Was die Reportage besonders interessant macht, ist die Offenheit der Writer und die Beleuchtung der drei Seiten: Writer, Cops und Industrie.

“Tags: La Guerre Souterraine” in drei Teilen
Canal+.fr

Das ZDF zeigte bereits in früheren Jahren ein glückliches Händchen bei der Coproduktion von HipHop-bezogenen Filmen: 1982 floss Geld an Charlie Ahearn für seinen Film “Wild Style”. In der Neuzeit unterstütze der Sender den Deutschen Marco Müller für sein Projekt “Breaking The Rules”.

Die Dokumentation ist eine cineastische Zeitreise durch die Geschichte der amerikanischen Gegenkultur, von der Beat Generation in New York und San Francisco, bis zu den Anfängen des HipHop in der Bronx. Der 94-minütige Film lief in zwei Teilen in “Sternstunde Kunst” im Schweizer Fernsehen. Wer in dort verpasst hat, wartet, bis er auf ARTE läuft (die ihn mitproduziert haben), sieht sich den Trailer an oder lädt sich die Biografien von z.B. Afrka Bambaataa runter:

Trailer
Breaking-The-Rules.com

Die bekanntesten Rap-Labels der ersten Stunde sind zweifelsfrei Sugarhill Records und Enjoy! Daneben gab es welche, die mit ihren Releases das Treiben in der neu entstehenden Kultur namens HipHop beeinflussten. West End Records zum Beispiel.

Mitten in der Disco-Ära 1976 gegründet, existiert das New Yorker Label noch heute. Anlässlich ihres 30. Geburtstags wurde ein Dokumentarfilm gedreht, bei dem unter Anderem Kool DJ Red Alert und Marley Marl erzählen, welchen Einfluss West End-Artists auf sie hatten. Wann der Dokumentarfilm "West End: History In The Making" erscheint, ist ungewiss. Zur Überbrückung helfen Trailer und Website.

westendrecords.com

Breakdancing aka B-Boying ist eine weltweite Angelegenheit. Grossevents wie das Battle Of The Year oder BC One zeigen dies alle Jahre wieder eindrücklich. Entsprechend ist auf dem DVD-Markt allerhand zu kriegen. Meist geht es in den Filmen um spektakuläre Battles und Moves und die Bilderqualität lässt kaum Wünsche offen.

Für "Planet B-Boy" wählen die Filmemacher um Regisseur Benson Lee einen anderen Ansatz: Die Dokumentation begleitet fünf Crews aus fünf Nationen (Japan, Frankreich, Deutschland, Süd Korea, USA) auf ihrem ehrgeizigen Weg ans BOTY und die Weltspitze. Wann der Film erscheinen wird, ist noch nicht bekannt. Trailer und Website stehen jedoch bereit:

planetbboy.com

In "Snow White" machte MC Carlos von Sens Unik solch eine gute Figur, dass eine Rolle im letzten "James Bond – Casino Royale" schon fast eine logische Folge war. Ob nun Stress in des Lausanners Fussstapfen treten kann, wird sich zeigen. Vorab ist er im HipHop-durchtränkten Film "Breakout" zu sehen.

Zur Story: Trostloser Agglo-Sumpf, Nia hängt mit Pulpo in einer Disco ab, Pulpo flirtet mit Foxy, Sex auf der Toilette. Auf dem Nachhauseweg werden Nia und Pulpo von Spirit, Foxy's Ex, und seiner Gang abgefangen. Pulpo wird von Spirit verhauen, die Polizei greift ein. Weil Nia zum Fall schweigt, bekommt er dafür eine Lektion erteilt: Arbeitserziehungsanstalt. In der Anstalt beschliesst Nia den Ausbruch, um sich an Spirit zu rächen. Wird er Blut mit Blut vergelten?

Der Streifen kommt am 18.01.2007 in die Kinos, den Trailer gibt's auf Breakout-Film.ch

Im Rahmen des Zurich Film Festivals im Oktober 2006 wurde “The HipHop Project” präsentiert. Der von Bruce Willis und Queen Latifah produzierte Dokumentarfilm erzählt die Geschichte einer Gruppe von Teenagern, die ihre Lebensgeschichte in kraftvolle Kunst umsetzen.

Der Film lief drei Mal in Zürcher Kinos. Eine DVD ist zwar noch nicht erhältlich, aber das ist bestimmt nur eine Frage der Zeit. Drum: Augen auf.

PressurePointFilms.com

Der deutsche Film “Wholetrain” erzählt die Geschichte einer Crew von vier Graffiti-Writern, die sich der Szene mit ihren eigenen Hierarchien, Werten, Regeln und Codes verschrieben haben. Es geht um Style, Freundschaft, den Konflikt zwischen den Writern und ihrer Umwelt und um eine Leidenschaft, die stärker ist als jede Vernunft.

In Schweizer Kinos wird der Film von Florian Gaag wohl kaum zu sehen sein. Um sich die Zeit bis zum Erscheinen der DVD zu verkürzen, lohnt sich ein Besuch auf der offiziellen Website, die Anschaffung des Soundtracks oder einfach ein Blick auf den Trailer.

Trailer
Wholetrain.com

Zürich 1996: Das Video “Monsters Of Zurich” zeigt, was die Limmatstadt damals schon Writertechnisch drauf hatte.

David LaChapelle hat mit dem Film RIZE die erste Dokumentation gedreht, die sich dem Thema „Krump“ widmet.

Die furiose Verbindung von Ästhetik und totaler Echtheit macht RIZE zu einem herausragenden und einzigartigen Ereignis.

Fernsehbeitrag, 1984 produziert von BBC. Eine umfassende Lehrstunde über die frühen Tage des HipHop.

History Of HipHop – BBC 1984